Den Kirchenkreis Paderborn kennt Katrin Pferdmenges, die in Mönchengladbach geboren und aufgewachsen ist, bereits. Nach verschiedenen Stationen in Niedersachsen und in Ostwestfalen-Lippe lebt sie seit einigen Jahren mit ihrer Familie in Büren. Hier hat sie sich in der evangelischen Kirchengemeinde ehrenamtlich, auch als Prädikantin, engagiert. Um dann Neuland zu betreten: Neben ihrer Arbeit als Förderschullehrerin in Paderborn hat Pferdmenges an der Universität Marburg berufsbegleitend evangelische Theologie studiert und mit dem Master abgeschlossen.
In Westfalen ist sie die erste Pfarrerin, die diesen Weg gegangen ist. "Das Studium habe ich aus Leidenschaft für theologisches Denken begonnen", sagt Pferdmenges. In ihrer damaligen Tätigkeit als Förderschullehrerin sei Religion nur eines unter vielen Unterrichtsfächern gewesen, und sie habe Lust gehabt, stärker religionspädagogisch und theologisch zu arbeiten. Als Prädikantin habe sie gespürt, wie gerne sie mit der Gemeinde Gottesdienste feiere und wollte dann auch die anderen pastoralen Handlungsfelder kennenlernen. "Zu Beginn des Studiums ist offen gewesen, ob am Ende eine berufliche Veränderung steht. Während des Studiums wuchs mein Wunsch, Pfarrerin zu werden", beschreibt sie ihren Weg, für den auch beamtenrechtliche Probleme geklärt werden mussten.
Die Leidenschaft für Theologie begleitet Katrin Pferdmenges schon seit ihrer Jugendzeit. Während ihres Lehramtsstudiums in Oldenburg hat sie auch zwei Semester Theologie und Religionswissenschaft an der Queen's University in Belfast studiert. Seitdem hat sie die Idee, ein volles Theologiestudium zu absolvieren, nicht mehr losgelassen. "Ich denke gerne über Grenzen hinaus, und nun habe ich die Gelegenheit, meine Erfahrungen aus einem anderen beruflichen Feld ins Pfarramt einzubringen. Das ist spannend und herausfordernd", sagt die Pfarrerin. In die Kirchengemeinde Altkreis Warburg kommt die neue Pfarrerin aber nicht mit fertigen Ideen. "Ich möchte erst einmal wahrnehmen, was die Gemeinde braucht und welche Ideen aus der Gemeinde kommen. Es wird sich fügen - in Gesprächen, im Gebet," sagt Pferdmenges.
Ein Tätigkeitsschwerpunkt wird die Arbeit mit Ehrenamtlichen sein. Dabei kann Pferdmenges auf zahlreiche Erfahrungen aufbauen. Bereits in ihrem Sondervikariat hieß ihr Schwerpunkt "Seelsorge mit Ehrenamtlichen", und in ihrem Gemeindevikariat in Marsberg konnte sie daran anknüpfen. "Ich bin in Warburg vom Pfarrteam und vom Presbyterium sehr freundlich empfangen worden. Ich nehme hier ein gutes Miteinander wahr. Das macht mir Lust auf die Gemeindearbeit", beschreibt die Pfarrerin ihre ersten Eindrücke. In ihrer Arbeit lässt sich Pferdmenges von der Überzeugung leiten, dass Gott jedem Menschen Gaben gegeben habe, die es zu entdecken und zu fördern gelte. Dafür habe der Umgang mit benachteiligten Jugendlichen ihren Blick geschärft, so Pferdmenges.