Große Freude herrschte beim Verein Santatra, als Erzbischof Marc Benjamin Ramaroson kürzlich zu einer Stippvisite nach Bonenburg kam. Zu Monsignore Benjamin gibt es seit 2011 Kontakte, dem Jahr als Tafita, der erste Madagasse, der einen Freiwilligendienst auf dem Jugendbauernhof Hardehausen geleistet hatte, zurück in seine Heimat ging.
Im Bistum Farafangana hatte Bischof Benjamin damals das Projekt "Grüne Diözese" gegründet. Dort arbeitete Tafita bis er 2016 ein eigenes Projekt für Kleinbauern gründete. Zu dem Zeitpunkt war der Bischof zum Erzbischof von Antsiranana im Norden der großen Insel ernannt worden.
Der Bischof drückte seine ehrliche Freude darüber aus, dass aus Warburg die Freundschaft zu Menschen in seinem Land gepflegt wird. Er ist eine Art Umweltbischof, der in der madagassischen Bischofskonferenz immer wieder dafür wirbt, die drängenden Umweltprobleme (Abholzung, Erosion etc.) aktiv anzugehen. So beobachtet er in seiner Erzdiözese, wie immer mehr Korallenriffe zerstört werden. Im Südosten, wo Tafita arbeitet, bahnt sich durch zwei schlimme Zyklone, die im Februar innerhalb von zwei Wochen über das Land zogen, eine große Hungersnot an. Dies führt zu noch mehr Umweltzerstörung, weil die Menschen dann gezwungen sind, z.B. Bäume zu fällen und daraus Holzkohle zu gewinnen. Diese können sie verkaufen und so wenigstens ein wenig zum Essen kaufen. Auch nimmt die Kriminalität in einer solchen Notsituation leider immer mehr zu.
Das Team um Tafita hat rund 120 Bauernfamilien in sechs Gruppen organisiert. In Baumschulen werden verschiedenste Pflanzen vorgezogen, vor allen Dingen Kaffeesträucher, Gewürznelkenbäumchen, Pfeffer, Gemüsesetzlinge etc. Zum einen wird die Ernährungssituation der Familien verbessert aber auch deren Einkommenslage. Ein Teil des Gemüses wird auf den lokalen Märkten verkauft und auch die ersten Kaffeebohnen konnten bereits geerntet werden. Mindestens genauso wichtig sind die Maßnahmen gegen Bodenerosion, damit die Erde nicht noch weiter durch Regen und Wind weggetragen wird. Die Familien werden zu effektiveren Anbaumethoden beraten und geschult. Durch Gemeinschaftsaktionen wird die Solidarität untereinander gestärkt.
Einige Mitglieder des Vereins waren nun zum Kaffeetrinken mit Msgr. Benjamin nach Bonenburg gekommen. Auch einige Madagassinnen, die in Deutschland eine Ausbildung absolvieren, waren dabei und freuten sich über den hohen Besuch aus ihrer Heimat.
Nähere Informationen gibt es unter www.santatra.de.