Schweigen schützt die Falschen | Warburg zum Sonntag

Veröffentlicht am 09.05.2023 11:04

Schweigen schützt die Falschen

Christian Jungk, Lehrteamer des LSB. (Foto: privat)
Christian Jungk, Lehrteamer des LSB. (Foto: privat)
Christian Jungk, Lehrteamer des LSB. (Foto: privat)
Christian Jungk, Lehrteamer des LSB. (Foto: privat)
Christian Jungk, Lehrteamer des LSB. (Foto: privat)

Hinschauen und mit einem eigenen Schutzkonzept sicherstellen, dass Kinder und Jugendliche vor sexualisierter Gewalt im Sportverein geschützt werden können. Diese Botschaft vermittelte Referent Christian Jungk, Lehrteamer des LSB, bei einer Auftaktveranstaltung, die durch den Kreissportbund initiiert und mit Unterstützung der DJK Adler durchgeführt wurde. Insgesamt neun regionale Sportvereine waren hierbei vertreten – die DJK Adler zeigt mit elf Mitgliedern sowohl mit der fast vollständigen Vorstandsebene als auch aus den Abteilungen und dem Jugendbereich eine klare Präsenz. Im gemeinsamen Gespräch wurde schnell deutlich, dass gerade durch die besonderen Bedingungen des Sportes den Tätern und Täterinnen leider viele Handlungsmöglichkeiten zu sexualisierter Gewalt entstehen.

Christian Jungk zeigte auf, welche konkreten Möglichkeiten der Prävention die Vereine nutzen können, um den Kindern und Jugendlichen möglichst viel Sicherheit zu bieten. Dazu gehören auch Standards bei der Auswahl und Einstellung der Trainerinnen und Trainer, z. B. in Form der erweiterten Führungszeugnisse oder eines Ehrenkodex als Instrument der Selbstverpflichtung. Besonders eindringlich wies Jungk auf die Problematik hin, dass statistisch gesehen Kinder und Jugendliche sich erst 7 – 9 Erwachsenen anvertrauen müssen, bis ihnen tatsächlich Glauben geschenkt wird – „Wenn dir als Kind nicht geholfen wird, dann lernst du zu schweigen“. Klare Botschaft hier: Hinschauen und Hinhören – Kinder ernst nehmen! Aufgabe aller im Sport Tätigen sollte es daher sein, Grenzverletzungen frühzeitig zu erkennen und dadurch einem späteren Missbrauch vorzubeugen. Dafür sind klare Regeln für den Umgang mit den anvertrauten Kindern und Jugendlichen notwendig – Regeln, deren Einhaltung auch überprüft werden.

Die Präventions- und Interventionsmaßnahmen zum Schutz der Kinder und Jugendlichen werden in einem eigenen Schutzkonzept festgehalten, bei dessen Erstellung der Kreissportbund unterstützt. Dazu gehören weitere Schulungen, Bereitstellung von Flyern, Plakaten und Broschüren, so dass die Thematik zunehmend enttabuisiert wird…. Denn: Schweigen schützt den Täter oder die Täterin, nicht jedoch die betroffenen Kinder und Jugendlichen.

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