Nach Jahren des Leerstands ist Pastor Jürgen Drücker (55) am 10. August in die Wohnung an der Kluskapelle eingezogen. Zuletzt in den Jahren 2016 bis 2018 war Frau Mechthild Keller auf der Klus tätig. Drücker stammt gebürtig aus Kamen im Ruhgebiet und wirkte zuletzt im Pastoralen Raum Delbrück-Hövelhof. Mit seinem neuen Lebensabschnitt des eremitischen Lebens auf der Klus Eddessen im Wald zwischen Borgholz, Dalhausen und Haarbrück geht für ihn ein Wunsch in Erfüllung nach Stille und Zeit für das Gebet. „Diese Ort ist sehr erfüllend“, sagt Pastor Drücker über seine neue Wohnstätte und seine „WG mit dem Herrn“. Im Jahr 2020 wurde er auf das eremitische Leben aufmerksam und hat seit 2021 einen Eremiten als geistlichen Begleiter. Noch ist der neuen Einsiedler dabei sich einzurichten und seine vielen Bücher zu sortieren. Die Wohnung ist an die Kapelle angebaut und erstreckt sich über drei Etagen. Die kleinen Räume sind gemütlich eingerichtet und ans Strom- und Trinkwassernetzt angeschlossen; geheizt wird mit Strom und Holz. Auch eine Internetverbindung gibt es, die der Eremit zu virtuellen Treffen nutzt. „Auf ihn zu hören, dazu bedarf es der Stille“, weiß Pastor Drücker der sich neben der eucharistischen Anbetung auf die Begegnung mit Menschen freut und sie im Glauben begleiten möchte. Wer den Geistlichen kennen lernen möchte, und ihn nicht in der Kapelle oder auf dem Gelände antrifft, darf auch an seine Wohnungstür anklopfen, oder telefonisch einen Gesprächstermin ausmachen. Ab sofort feiert der Eremit jeden Mittwoch und jeden Freitag um 18 Uhr die heilige Messe mit der Möglichkeit zur anschließenden eucharistischen Anbetung bis 22 Uhr. Jeden 1. Freitag im Monat möchte Pastor Günter Weige weiter die Leitung der Heiligen Messe übernehmen, der in der Zeit des Leerstands dieses Angebot auf der Klus aufrechterhielt. Pastor Jürgen Drücker ist einer der wenigen Eremiten in Deutschland. Im Erzbistum Paderborn gibt es einen weiteren Einsiedler. Pater Norbert, lebt in der Marienwallfahrtsstätte auf der Dörnschlade in Wenden das zum Sauerland gehört.
Lobeprozession und Fahrradwallfahrt
Die Gemeinde Borgholz begeht am Sonntag, dem 17. September dem traditionellen Klustag. Die Lobeprozession zum Fest Kreuzerhöhung ist die Einlösung eines Gelöbnisses von Pfarrer Meinolf Radering im Jahr 1676 zur Errettung der Gemeinde von einer schlimmen Seuche, der “roten Ruhr“ von der 71 Familien betroffen waren, dieses Versprechen gab. Um 10.30 Uhr wird die heilige Messe an der Kluskapelle gefeiert. Alle Gemeinde sind eingeladen mitzufeiern. Um 8.45 beginnt die Lobeprozession zur Klus an der Kirche St. Marien in Borgholz, die vom Spielmannszug Borgholz und der Musikkapelle Auenhausen begleitet wird. Die Strecke ist ca. 5 km lang. Pfarrer Bernd Götze begleitet außerdem eine Fahrradwallfahrt, die um 8 Uhr in Willebadessen beginnt und über Niesen, Willegassen, Drankhausen und Borgholz führt. Der PGR Peckelsheim führt die Radfahrer ab 8.30 Uhr von Peckelsheim, Kirche über Schönthal nach Willegassen zum Treffpunkt. Termine dazu finden sich auch unter www.pr-boerde-egge.de. Nach der Messe kann sich mit Bratwurst (im Brötchen) und Getränken gestärkt werden. Außerdem kann man die Gelegenheit nutzen sich am Pastoralen Ort Klus Eddessen genauer umzuschauen und das Grab des Eremiten Ubaldus zu besuchen, der Legende um eine List mit Milch nachzuspüren oder den Kreuzhügel der Messdiener zu betrachten. Weiter Bilder zur Klus gibt es unter www.owzzumsonntag.de.