Henrik Schulz versorgt die städtische Kindertageseinrichtung in Großeneder mit nachhaltig erzeugter Wärme aus der Hackschnitzelanlage in seinem benachbarten Firmengebäude. „Für uns hat diese Lösung erhebliche Vorteile”, sagt Bürgermeister Nicolas Aisch. Für die Orgelstadt Borgentreich entfielen somit in den kommenden Jahren mögliche Investitionskosten sowie etwaige Reparaturen und der Brennstoffeinkauf, so der erste Bürger der Orgelstadt. Der Malerbetrieb Schulz hatte im Jahr 2011 die Grundschule Großeneder von der Stadt gekauft. „Da die beiden Gebäude in unmittelbarer Nachbarschaft liegen, lag diese Lösung auf der Hand”, weiß Henrik Schulz. Henrik und sein Vater Manfred Schulz kümmern sich um den reibungslosen Betrieb und die Überwachung per App der Anlage.
Bis zum Verkauf der Schule wurde das Gebäude der Kindertageseinrichtung Großeneder über die Heizung der Grundschule mit Wärme versorgt. Die Stadt hatte daraufhin eine eigene Gastherme installieren und die vorhandenen Wärmeleitungen kappen lassen. „Henrik Schulz kam vor einiger Zeit auf die Stadt zu und fragte, ob die Stadt Interesse an einer Wärmeversorgung durch die Firma Schulz habe”, berichtet Dieter Stromberg, der bei der Stadt Borgentreich unter anderem für das Gebäudemanagement zuständig ist. Die vorhandenen Leitungen, die in der Vergangenheit gekappt wurden sind noch in einem solchen guten Zustand, dass diese wieder durch die Wärmeversorgung durch die Firma Schulz genutzt werden können. Der noch vorhandene Gaskessel wird weiterhin als Notreserve erhalten.
Die Orgelstadt ist nun unabhängiger von fossilen Energien, die einerseits immer teurer werden, andererseits auch starken Preisschwankungen unterliegen. Stattdessen wird mit Hackschnitzeln aus heimischen Forsten geheizt. So bleibt das Geld in der Region und weite Transportwege entfallen. Damit sinken die CO2-Emissionen gleich doppelt.
Der durchschnittliche Wärmebedarf des Kindergartens in Großeneder ist vergleichbar mit dem Verbrauch eines durchschnittlichen Zwei-Familien-Hauses.