Ein weiteres Erfolgsjahr liegt hinter der Klinik für Orthopädie am St. Vincenz Hospital der KHWE. Rund 1400 Prothesen hat das Team im vergangenen Jahr eingesetzt und damit das Ergebnis vom Vorjahr erneut überschritten. „Hohe fachliche Kompetenz und das große Engagement der speziell ausgebildeten Chirurgen sorgen dafür, dass die Patienten sich bei uns wohl fühlen“, berichtet der Chefarzt der Klinik, Prof. Dr. Rolf Haaker.
580 Hüftprothesen, 672 im Knie (Voll- und Teilprothesen) sowie 65 Schulterprothesen wurden im vergangenen Jahr in Brakel eingesetzt. Hinzu kommen noch etliche Wechselimplantate, denn ein Gelenkersatz hält im Schnitt etwa 20 Jahre. Gründe für einen Austausch des Gelenks können neben dem altersbedingten Verschleiß auch Frakturen oder Infektionen sein. Die Betroffenen leiden häufig unter Schmerzen und sind in ihrer Beweglichkeit im Alltag stark eingeschränkt.
Vor einer OP werden die Prothesen zunächst individuell und digital in der Klinik geplant. Jeder Patient erhält den auf ihn maßgeschneiderten Gelenkersatz. „Das bedeutet beispielsweise, dass ein Patient mit O-Beinen nach einer Knie-OP nicht unbedingt gerade Beine hat. Er behält seine natürliche Physiognomie, was ein optimales Zusammenspiel seines neuen Gelenks mit dem umliegenden Gewebe und Bändern ermöglicht“, erklärt Prof. Dr. Haaker.
Anschließend entwickeln die Fachärzte mit modernsten Diagnose- und Therapieverfahren individuelle Implantatkonzepte. Sanfte, minimal-invasive OP-Techniken gewährleisten, dass der Patient schnell wieder auf die Beine kommt. „Anstatt von der Seite, eröffnen wir den Zugang zum Gelenk von vorne. Dadurch können wir an den Muskeln entlanggehen und müssen sie nicht mehr durchtrennen. Es entstehen keine Narben des Zusammennähens und wir können ein flüssiges Bewegungsbild garantieren”, so Prof. Dr. Haaker.
Das Endoprothetikzentrum der orthopädischen Klinik am St. Vincenz Hospital in Brakel gehört zu den ersten zertifizierten Zentren dieser Art in Deutschland und engagiert sich bereits seit zehn Jahren beim Endoprothesenregister Deutschland (EPRD). Fünf Operateure mit der Zusatzbezeichnung „Spezielle orthopädische Chirurgie“ kümmern sich dort um das Wohl der Patienten. Sie richten die Behandlung und Therapie speziell an den jeweiligen Patienten und seiner Situation aus. Der Einsatz modernster Computer-Navigationssysteme im Hinblick auf den exakten Einsatz von Implantaten bei Knie- und Hüftprothesen gewährleistet ein hohes operatives Niveau. „Es ist erwiesen, dass die Qualität der Operationen bei mehr als 500 Gelenkersatzoperationen deutlich steigt“, sagt Chefarzt Prof. Dr. Rolf Haaker. „Dieses Ergebnis konnten wir im vergangenen Jahr fast verdreifachen.“