Seit 1949 erinnert die Stadt Warburg am 20. Juli an die Widerstandskämpfer Josef Wirmer und Wilhelm Emanuel Freiherr von Ketteler. Wirmer wurde nach dem gescheiterten Attentat auf Adolf Hitler im Jahr 1944 hingerichtet, der Diplomat Freiherr von Ketteler bereits im Jahr 1938 ermordet. Beide Männer besuchten das Gymnasium Marianum.
Bürgermeister Tobias Scherf lobte bei der Gedenkveranstaltung an der Gedächtnisleuchte, an der rund 50 Menschen teilnahmen, den Mut der Widerständler, dem bis heute bleibender Dank gebühre. Die Umstände, unter denen Widerstand geleistet wurde, seien schwierig und gefährlich zugleich gewesen. Wirmer habe dazu beigetragen, die Bewegung zu formieren und zu vernetzen. Die Mitglieder der Widerstandsbewegung lebten in ständiger Angst und Bedrohung entdeckt zu werden. Unter größter persönlicher Gefahr haben sich diese Menschen für ihr Ziel eingesetzt. „Der Jahrestag ist Anlass, uns in Trauer und Schmerz, aber auch in großer Dankbarkeit vor all denen zu verneigen, die Widerstand gegen Hitler und sein Regime gewagt haben”, sagte Scherf. Frank Scholle, Schulleiter des Gymnasiums Marianum, sagte, nicht nur die Bedeutung einer historischen Persönlichkeit zu deren Lebzeiten sei von Bedeutung, sondern auch ihre Wirkung darüber hinaus und das, was sie den Menschen mit auf den Weg geben. Das Datum 20. Juli habe für das deutsche Volk eine enorme Relevanz.
Josef Wirmer besuchte das Gymnasium Marianum, an dem sein Vater Direktor war, bis 1920. Nach dem Abitur studierte er in Freiburg und Berlin Rechtswissenschaft. Wirmer unterstütze die Attentatspläne von Claus Graf Schenk von Stauffenberg bereits zu Beginn. Am 4. August 1944 wurde Wirmer verhaftet, am 8. September 1944 zum Tode verurteilt und nur zwei Stunden später in Plötzensee hingerichtet. Wilhelm Emanuel Freiherr von Ketteler, Spross einer westfälischen Adelsfamilie studierte in München. Dort war er Mitglied einer katholischen Studentenverbindung. Eer wurde Attaché an der deutschen Gesandtschafat in Wien. Nach dem deutschen Einmarsch in Österreich im Jahr März 1938 verschwand von Ketteler spurlos - verschleppt vom SD, dem Sicherheitsdienst des ReichsführersSS. Von Ketteler hatte ein Attentat auf Adolf Hitler bei dessen Einzug in Wien geplant. Erst vier Monate später wurde von Kettelers Leiche aus der Donau geborgen.