Projekt Pflanzgarten im Warburger Wald begeistert zum dritten Mal | Warburg zum Sonntag

Veröffentlicht am 07.06.2024 13:46

Projekt Pflanzgarten im Warburger Wald begeistert zum dritten Mal

Forstwirt Martin Temme freut sich über die Hilfe von Sören (links) und Lenn (Mitte) (Foto: Stadt Warburg)
Forstwirt Martin Temme freut sich über die Hilfe von Sören (links) und Lenn (Mitte) (Foto: Stadt Warburg)
Forstwirt Martin Temme freut sich über die Hilfe von Sören (links) und Lenn (Mitte) (Foto: Stadt Warburg)
Forstwirt Martin Temme freut sich über die Hilfe von Sören (links) und Lenn (Mitte) (Foto: Stadt Warburg)
Forstwirt Martin Temme freut sich über die Hilfe von Sören (links) und Lenn (Mitte) (Foto: Stadt Warburg)

Das Projekt Pflanzgarten geht weiter: Auf einer Fläche von einem Hektar Größe halfen kürzlich wieder Warburger Schülerinnen und Schüler kräftig mit: Sie unterstützten bei der Aufforstung des Warburger Stadtwaldes im Gebiet Hohenwepel.

Rund 10 Klassen aus Warburger Schulen hatten sich für die Teilnahme an dem beliebten Projekt beworben. Den Zuschlag für diese Etappe des Pflanzgartens erhielten schließlich die 3a der KGS Scherfede und die Garten AG (2. Schuljahr) der Johannes-Daniel-Falk-Schule.

„Schülerinnen und Schüler haben hier die Möglichkeit, aktiv unseren Wald mitzugestalten. Initiiert durch die Spendenaktion von Josef Eilbrecht wurden tausende von Bäumen durch Kinder ausgesät, gepflegt und nun als Wald eingepflanzt. Sie können dann ihren Kindern und Enkelkinder in vielen Jahrzehnten diesen mitgestalteten Wald zeigen und voller Stolz auf ihren Beitrag gegen den Klimawandel hinweisen. Die Freude am Mitwirken und das Engagement der Kinder ist außerordentlich“, so Bürgermeister Tobias Scherf. Das Projekt soll auch zukünftig fortgesetzt werden und damit weiter das Verständnis für Wald, Klima und nachhaltige Forstwirtschaft stärken.

Klimaschutz und Walderhalt

Das Projekt Pflanzgarten soll den Kindern und Jugendlichen die Klimaschutz-Ziele des Walderhalts und der Wiederaufforstung direkt am Beispiel des heimischen Waldes näherbringen. Von Beginn an haben sie die Möglichkeit, die Entwicklung der jungen Bäume mitzuerleben: Vom Ausbringen der Samen bis zum Verpflanzen des gezogenen Setzlings in den Warburger Stadtwald. Seinen Anfang nahm das Projekt im Frühjahr 2022. Die zweite Aktion Pflanzgarten fand dann im Herbst 2023 statt. Jetzt wurden Revierförster Stephan Klotz und die städtischen Forstwirte Christian Thill und Martin Temme erneut von vielen fleißigen kleinen Händen unterstützt.

Licht, Wasser und guter Boden

Vorab gab es eine kleine Unterrichtsstunde an frischer Waldluft: Revierförster Stephan Klotz fragte die Kinder, was sie schon über den Wald wissen, z.B. wie er entsteht und was die jungen Setzlinge brauchen, um groß und stark zu werden. „Die Kinder wussten da schon eine ganze Menge“, freute sich Stephan Klotz. „Licht“. „Wasser“ und „geeigneten Boden“ nannten sie ihm spontan.

Natürliche und geplante Verjüngung

Anschließend wurden die Kinder in zwei Gruppen aufgeteilt: Eine Gruppe suchte den Waldboden nach Bäumen ab, die sich selbst gesät haben und brachten um die jungen Pflanzen einen Einzelschutz an. Die meisten entdeckten Bäumchen waren Kirschen und Ahorn. „Solche selbst gesäten Pflanzen nennt man Naturverjüngung“, erklärte Revierförster Stephan Klotz den Kindern.

Die andere Gruppe machte sich an das geplante Verjüngen und pflanzte die vorgezogenen Eichensetzlinge aus. „Dabei müsst ihr sehr vorsichtig sein, um die empfindlichen Setzlinge nicht zu verletzen“, betonte der Revierförster. Außerdem brachten die Kinder junge Küstentannen, Douglasien, Kiefern und europäische Lärchen nach zweijähriger Wuchszeit vom Beet in den Waldboden.

Ein Schutz für die jungen Bäume

Auch, dass man einiges beim Anbringen des Verbiss-Schutzes durch zum Beispiel Rehe beachten muss, lernten die Kinder: Die Löcher in den Kunststoffröhre gehören nach unten. Sonst würde sich die Hitze im Sommer dort stauen und die Setzlinge folglich absterben.
Nach den anstrengenden Arbeiten kamen dann Grillwurst und Brötchen wie gerufen. Und mit dem Blick auf das eigene Werk und frischer Waldluft in der Nase schmeckt es dann direkt doppelt so gut.

Mila und Lina (Klasse 3a KGS-Scherfede) waren ganz begeistert von dem spannenden Tag im Stadtwald: „Besonders gut hat uns gefallen, dass wir dem Wald und den Tieren, die in ihm leben, helfen konnten“. Auch die Lehrkräfte freuten sich über die tolle Aktion, vor der die Kinder sehr aufgeregt waren: „Einige haben berichtet, dass sie vor Aufregung gar nicht schlafen konnten“, sagt Lea Figge (Klassenlehrerin der 3a, KGS Scherfede).

Das Projekt Pflanzgarten wird weitergehen

Für die Kinder war der Tag im Wald eine unvergessliche Aktion, bei der sie vieles vor Ort selbst machen und sich ausprobieren durften. Dies schrieben sie in einem Brief an den Bürgermeister und bedankten sie sich bei ihm, dem Revierförster Stephan Klotz und den mithelfenden Forstwirten für die Organisation der Pflanzgartenaktion in Hohenwepel.

Elf Klassen aus Warburger Schulen haben sich für die Aktion Pflanzgarten bisher begeistern lassen und bei der Aufforstung des Stadtwaldes kräftig unterstützt. Und die dritte Aktion Pflanzgarten soll nicht die letzte gewesen sein.

„Im kommenden Herbst werden wir die Beete mit Unterstützung von Warburger Schülerinnen und Schülern voraussichtlich wieder neu bestellen“, kündigt Revierförster Stephan Klotz an. Dann werde es wieder die Möglichkeit geben, für einen Tag die vier Wände des Klassenzimmers zu verlassen, im Klassenzimmer der Natur fürs Leben zu lernen und das gute Gefühl, geholfen zu haben, mit nach Hause zu nehmen.

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