Abschied und Neubeginn, Trauer und Verlust waren die großen Themen der vergangenen Monate in der KiTa St. Vincentius. Seit dem Sommer hatte sich die ganze Einrichtung rund um KiTa-Leitung Birgit Henze mit diesen Fragen beschäftigt und sich dabei auf den Weg zur erfolgreichen Rezertifizierung als familienpastoraler Ort gemacht. Nun feierten sie den Abschluss mit einer kleinen Andacht sowie einem bunten Herbstfest.
Mit einem Studientag hatte der Start in die Rezertifizierung begonnen. Dabei legte das KiTa-Team das Jahresthema fest. Für die Erwachsenen sollte es dabei um die Stichworte Trauer, Tod und Hoffnung gehen. Für die Kinder wurde das übersetzt in Abschied und Neubeginn. „Alles hat seine Zeit und wir sind mittendrin“, benannte das KiTa-Leiterin Birgit Henze. Ein Jahr lang machten sich die pädagogischen Mitarbeitenden und Kinder auf Spurensuche nach Abschieden und Neubeginnen. Inhaltlich wurde das auch begleitet durch Gemeindereferentin Christina Bolte, die Impulse gab. Bei einem Elternabend wurde erläutert, wie die Kinder in den drei Dimensionen Wandel in der Umwelt, im Jahreskreis sowie im Kirchenjahr an das Thema herangehen sollten.
Sandalen werden im Herbst gegen Stiefel getauscht, jeder morgendliche Abschied von den Eltern ist auch ein Neubeginn eines KiTa- und Arbeitstages. „Abschied kann auch sein, wenn der beste Freund nicht mehr mit einem spielen will, oder dass der tote Vogel beerdigt wird,“, schilderte Henze Beispiele aus dem Projekt. Die Kinder lernten dabei, dass nach jedem Abschied auch immer etwas Neues kommt. Wer das berücksichtige, der bleibe handlungsfähig, erfuhren sie dabei.
Mit den Eltern wurden besonders in der Zeit um Ostern der Umgang mit Trauer thematisiert. Auch das Team wurde darauf vorbereitet, dass es handlungsfähig ist, wenn es mit den Themen Tod oder Trauer, Trennung der Eltern oder Suizid in der Familie konfrontiert werde. Dabei erarbeitete sich die KiTa St. Vincentius einen Trauerkoffer. Er ist voller Materialien, aus denen für Familien bei Bedarf ein Paket zusammengestellt werden kann, mit Bilderbüchern oder Infomaterial für Kinder. „Wichtig ist es aber, die Themen erst einmal an sich herankommen zu lassen“, schilderte Birgit Henze eine Erfahrung aus den Einheiten.
Aus vielen einzelnen Teilen wurde dann im Abschlussgottesdienst mit Christina Bolte ein großes Puzzle zusammengesetzt. Das wird jetzt auch in der KiTa sichtbar, weil künftig nicht nur in jeder Gruppe ein Zukunftskreuz des Erzbistums hängt. Jedes Kind bekam auch eines der bunten Kreuze. Die KiTa St. Vincentius hat sich mit der Rezertifizierung auch auf den Weg gemacht. Künftig ist sie weiterhin fit, gemeinsam mit Kindern und Eltern aus dem Glauben heraus Antworten für wichtige Lebensfragen zu finden.