Hilfe beim Umgang mit Demenz | Warburg zum Sonntag

Veröffentlicht am 03.04.2024 09:37

Hilfe beim Umgang mit Demenz

Die Angehörigengruppe Café Memory beim kreativen Spaziergang (Foto: privat)
Die Angehörigengruppe Café Memory beim kreativen Spaziergang (Foto: privat)
Die Angehörigengruppe Café Memory beim kreativen Spaziergang (Foto: privat)
Die Angehörigengruppe Café Memory beim kreativen Spaziergang (Foto: privat)
Die Angehörigengruppe Café Memory beim kreativen Spaziergang (Foto: privat)

Stellen sich erste Anzeichen von Demenz bei einem Menschen ein, sind dessen Angehörige häufig überfordert. Wie reagieren, was zulassen, was am besten vermeiden? Seit vielen Jahren hat der Senioren- und Pflegestützpunkt Holzminden das Café Memory initiiert, um solche Fragen zu klären. Beim letzten Treffen machte die Gruppe der Teilnehmenden einen Spaziergang der besonderen Art.

Bereits 2012 wurde das Projekt-Café ins Leben gerufen. Seitdem werden an jeden zweiten Dienstag im Monat wertvolle Tipps zum Umgang mit Demenzerkrankungen gegeben. Bei Kaffee und Kuchen soll im offenen Gespräch die Situation von Angehörigen verbessert und entlastet werden. „Wir bieten die Möglichkeit an, sich über ausgewählte Themen zu informieren und sich mit anderen Betroffenen über persönliche Erfahrungen auszutauschen“, sagt Silvia Kieven vom Senioren- und Pflegestützpunkt des Landkreises. Dabei könne man praktische Tipps und Anregungen von Menschen erhalten, die in der gleichen Situation sind und ein besonderes Verständnis haben. „Mitzuerleben, wie sich der vertraute Mensch immer mehr in seiner Persönlichkeit verändert, stellt für die Angehörigen meist eine bedeutende Herausforderung dar“, so Silvia Kieven und Elke Wünsche, die als Diplom- Sozialarbeiterinnen die Treffen des Café Memory begleiten. „Das ist für alle Betroffenen schmerzlich. Gewohnte Gespräche mit der Mutter oder dem Vater, dem Partner oder der Partnerin sind zunächst schwierig, später dann ganz unmöglich.“

Die Angehörigen erzählen von der Krankheit, vom „Müssen“, das jeden Tag auf ihnen als Partner*in, Sohn oder Tochter lastet. Von ihren Gefühlen, die sie haben, wenn der geliebte Mensch allmählich „verschwindet“. Und davon, was ihnen fehlt, welche Hilfe sie brauchen, um nicht selbst kaputt zu gehen unter der Last.

Sich deshalb einmal selbst auf den Weg zu machen, die Gedanken in Bewegung zu bringen und neue Klarheit zu gewinnen war das Ziel des Treffens im Rahmen des Café Memory. Die Gruppe machte sich dabei auf einen Spaziergang der besonderen Art. Die Teilnehmenden erlebten positiv, dass Gespräche unterwegs von einer besonderen Tiefe und Intensität sind. In der Bewegung an der frischen Luft kamen auch die Gedanken und Ideen leichter in Bewegung, die Dinge konnten aus einer anderen, freieren Perspektive betrachtet werden. Beim abschließenden Kaffeetrinken wirkten die Gespräche noch lange nach.

Das nächste Treffen des Café Memory findet am Dienstag, dem 14. Mai, um 14.30 Uhr statt. Angehörige und Interessierte sind dazu herzlich eingeladen. Für weitere Informationen stehen Silvia Kieven und Elke Wünsche vom Senioren- und Pflegestützpunkt Holzminden, unter Tel. 0 55 31/707 326, gerne zur Verfügung.

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