Die Filmkomödie von Helmut Dietl über die Veröffentlichung gefälschter Hitler-Tagebücher in der Hamburger Illustrierten Stern kommt auf die Bühne des Pädagogischen Zentrums. Das satirisch geprägte Stück über den bisher größten deutschen Medienskandal ist besetzt mit Luc Feit als Skandalreporter und Carsten Klemm als Fälscher.
Im April 1983 erklärte das Magazin Stern, dass sich Adolf Hitlers geheime Tagebücher in seinem Besitz befänden, und begann mit der Veröffentlichung in Millionenauflage. Doch schon nach zwei Wochen stellten sich die Bücher als dreiste Fälschungen heraus. Helmut Dietl verfilmte die verrückte Geschichte des bislang größten deutschen Medienskandals 1992 unter dem Titel „Schtonk!“. Als Theaterstück ist sie nun in einer Produktion des EURO-STUDIO Landgraf auf der Bühne zu erleben.
Star-Reporter Hermann Willié ist seit Kurzem stolzer Besitzer der CARIN II, der etwas heruntergekommenen Yacht des von ihm hochverehrten ehemaligen NS-Reichsmarschalls Hermann Göring. Leider hat sich Willié mit dieser Investition finanziell überhoben. Nun ist er auf der Suche nach einer journalistischen Sensation. Als ihm Prof. Dr. Fritz Knobel, Verkäufer von Historika und Antiquitäten, das geheime Tagebuch Adolf Hitlers anbietet, wittert er seine Chance. Sein Magazin HH Press ist euphorisiert. Und da Hamburg bekanntermaßen die deutsche Pressestadt ist, schaut die ganze Welt bei der Veröffentlichung zu. Nach ersten Gutachten scheint auch alles seine Richtigkeit zu haben, doch dann sehen ein paar Leute etwas genauer hin – und aus dem erwarteten Hype wird ein fatales Desaster.
In Zeiten von Fake News und KI-generierten Deep Fakes gewinnt die Realsatire „Schtonk“ erneut an Brisanz. Gleichzeitig wirkt sie angesichts zunehmender rechtspopulistischer Tendenzen wunderbar entlarvend, indem sie sowohl die Faszination für den Nationalsozialismus, als auch den Umgang mit dem Mythos und die Fehler, die gemacht wurden, auf die Schippe nimmt und dem Lachen preisgibt.
„Schtonk!“ ist eine unterhaltsam-satirische Komödie mit Luc Feit als Skandalreporter, Carsten Klemm als Fälscher und einem spielfreudigen Ensemble unter der Regie von Harald Weiler. Produziert wurde das Bühnenstück nach dem Film von Helmut Dietl und dem Buch von Helmut Dietl und Ulrich Limmer, umgesetzt nach einer Idee von Ulrich Limmer. Die Bühnenfassung stammt von Marcus Grube.
Das Schauspiel ist am Dienstag, 5. März, um 20 Uhr im Pädagogischen Zentrum Warburg zu sehen. Der Kartenvorverkauf in der Tourist-Information auf dem Neustadtmarktplatz (Hauptstraße 55), Tel. 05641/922 800, hat bereits begonnen.